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Wie Muslima in Indien sich gegen online-Beschimpfungen wehren

23:55 - March 05, 2022
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Teheran (IQNA)- Berichte von Menschenrechtsorganisationen und Äußerungen indischer muslimischer Aktivistinnen zeigen, dass muslimische Frauen online von hinduistischen extremistischen Bewegungen angegriffen werden.

Im Februar letzten Jahres war die 17-jährige Asra Hamid Raschid von hunderten von Botschaften auf ihrem Instagramkonto belästigt worden, wobei ihr auch Missbrauchs- und Todesdrohungen geschickt worden waren.

Asra berichtete dem TwoCircles.net.: „Sie haben mich gebrochen- nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch in meinem persönlichen Leben. Ich weiß nicht, wie man so viel Hass in sich tragen kann, dass man so eine hasserfüllte Kampagne gegen eine 17-Jährige für zwei volle Woche durchhalten kann.“

Asra ist eine Jurastudentin in Westbengalen und hatte gegen die regierende Partei und den wachsenden hinduistischen Extremismus aufgerufen. Ihre Erfahrungen unterscheiden sich nicht von anderen Muslima online. Muslima haben in sozialen Medien extreme Belästigungen erfahren, die von Beschimpfungen über Vorwürfe bis zu Vergewaltigungsbedrohungen reichen.

Amnesty Indias Nachforschungen hatten ergeben, dass eine von fünf von ihnen analysierten Tweeds frauenfeindlich gewesen ist. Muslima wurden viel mehr als Frauen anderer Religionen beschimpft. Sie erhielten 55,5% mehr problematischen Inhalt oder Beschimpfungen. 26,4% des problematischen Inhalts oder der Beschimpfungen enthielten ethnische oder religiöse Vorwürfe.

Mariya Salim ist eine Forscherin und Spezialistin für Genderrechte. Unter anderem arbeitete sie mit Amnesty, Inter Press Service zusammen. „Online- Verbrechen können oft als Verbrechen des wirklichen Lebens übersetzt werden, und diese Bedrohung, diese Angst ist schwierig zu handhaben.“

Die freundlichen Worte, die man vor allem Frauen aus muslimischen Gemeinden sagt, sind dazu gedacht, die Frauen zum Schweigen zu bringen- mit einer Extraportion religiöser und ethnischer  Demütigungen.

Mariya hatte Frauen des öffentlichen Lebens befragt. Während sie für Amnesty Indien arbeitete, wurde sie oft online bedroht.

Etwa zwei Drittel der Frauen, die online- Beschimpfungen auf sozialen Plattformen erfahren haben, sagten Amnesty International in einer Studie von 2017, dass sie sich nach der Erfahrung mit Online- Beleidigungen kraftlos gefühlt hätten.

Twitter hatte zugegeben, dass es mittels fortwährender Beleidigungen und Beschimpfungen einen unsicheren Raum für Frauen geschaffen hätte, aber es hat noch nicht mit anderen Organisationen daran gearbeitet, den Raum in sozialen Medien sicherer zu machen.

 

Wie Muslima in Indien sich gegen online-Beschimpfungen wehren

 

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